Verband Schweizerischer Kantonalbanken
29. Mai 2023
Parlamentarische Geschäfte Finanzplatz Schweiz

Variable Lohnbestandteile

Letztes Update:  29. Mai 2023

Nachgelagert zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist eine politische Diskussion zu variablen Lohnbestandteile lanciert worden. Die Kantonalbanken können die angestossene, emotional geführte Diskussion nachvollziehen, ein grundsätzliches Verbot von Boni oder variablen Lohnbestandteilen lehnen sie aber ab.

Parlamentarische Geschäfte

Im Rahmen der ausserordentlichen Session zur Credit Suisse im Frühjahr 2023 wurden verschiedene politische Vorstösse eingereicht, welche die variablen Vergütungen in der Finanzbranche einschränken oder verbieten wollen.

Aus Sicht der Kantonalbanken gilt es, die Ereignisse rund um die Übernahme der CS durch die UBS umfassend zu analysieren. Dies auch im Bereich der bestehenden Vorgaben zu Vergütungssystemen und Vergütungspolitik. Auf Basis der Erkenntnisse sind dann allfällige mögliche Konsequenzen zu prüfen und zu ziehen. Nicht sinnvoll und sachgerecht ist, vorschnelle verschärfte Regulierungen für die gesamte Finanzbranche anzustreben. Ein grundsätzliches Verbot nur für die Banken wäre zudem eine substanzielle Ungleichbehandlung im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen.

Variable Lohnbestandteile sind eine gängige und bewährte Vergütungsmethode in zahlreichen Branchen. Unterschieden werden muss aber zwischen einem Bonus-System mit Fehlanreizen und einem System der Gewinnbeteiligung. In einem System der Gewinnbeteiligung steigt die Summe der variablen Vergütungen mit einem erhöhten Gewinn, während sie bei schlechten Ergebnissen sinkt bzw. ausbleibt. So können Mitarbeitende bei einem guten Geschäftsverlauf am Unternehmenserfolg partizipieren und es werden sinnvolle Anreize gesetzt. In einem schlechten Jahr kann das Unternehmen seinen Personalaufwand reduzieren, indem es nur die Fixlöhne ausbezahlt. Werden variable Vergütungssysteme richtig angewendet, haben diese somit positive Effekte.