Halbjahresabschluss 2024: Die Kantonalbanken zeigen Konstanz
Die Kantonalbanken zeigen im ersten Halbjahr 2024 Konstanz. In einem herausfordernden Umfeld mit sinkenden Leitzinsen erzielen die 24 Institute einen kumulierten Semestergewinn von 2,2 Milliarden Franken. Während das Zinsgeschäft im Vergleich zum ausserordentlichen Vorjahresniveau leicht rückläufig war, stieg der Erfolg aus dem indifferenten Geschäft um 6,7%. Die kumulierte Bilanzsumme der 24 Kantonalbanken beläuft sich per 30. Juni 2024 auf 794,4 Milliarden Franken (+1,8%).
Kontinuierliches Wachstum im Kerngeschäft
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnen die Kantonalbanken ein solides Wachstum im Kerngeschäft. Gegenüber dem Jahresende stieg das Kreditvolumen um 2,5% auf 550,1 Milliarden Franken. Davon entfielen 489,3 Milliarden auf Hypothekarforderungen (+2,2 %). Der kontinuierliche Zuwachs bei den Ausleihungen unterstreicht die führende Position der Kantonalbanken in ihren jeweiligen Regionen. Die Kundengelder belaufen sich auf 460,9 Milliarden Franken und deckten die Kundenausleihungen zu 84%. Die kumulierte Bilanzsumme der 24 Kan-tonalbanken ist im ersten Halbjahr um 14 Milliarden auf 794,4 Milliarden Franken (+1,8 %) angewachsen.
Fortlaufende Ertragsdiversifikation
Im Zinsgeschäft, der Haupteinnahmequelle der Kantonalbanken, ging der Ertrag im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau leicht zurück. Während die Schweizerische Nationalbank die Zinsen im ersten Halbjahr in drei Schritten auf 1,75% erhöht hat, war das erste Halbjahr 2024 von Zinssenkungen zurück auf 1,25% geprägt. Typischerweise profitiert das Zinsergebnis in Zeiten von Zinserhöhungen, während Zinssenkungen eher dämpfend wirken. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnen die Kantonalbanken einen Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft von 3,8 Milliarden Franken (-1,9%). Aufgrund etwas höherer Wertberichtigungen sinkt der Netto-Zinserfolg insgesamt um 2,1% auf 3,7 Milliarden Franken.
Positiv entwickelt hat sich demgegenüber der zweitgrösste Ertragspfeiler, das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Der Erfolg stieg um 6,7% auf knapp 1,5 Milliarden Franken. Das Ergebnis spiegelt einerseits die positive Entwicklung der Finanzmärkte wider, andererseits auch die fortlaufende Stärkung des Anlagegeschäfts durch die Kantonalbanken. Der Anteil des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts am Gesamtertrag liegt mittlerweile bei knapp 25%. Das indifferente Geschäft konnte den Rückgang des Zinsertrags nicht vollumfänglich kompensieren. Der kumulierte Geschäftsertrag aller Kantonalbanken beträgt im ersten Halbjahr 5,8 Milliarden Franken und ist damit rund 1,4% tiefer als in der Vorjahresperiode.
Semestergewinn von 2,2 Milliarden Franken
Den Erträgen stehen Aufwendungen von rund 2,9 Milliarden Franken gegenüber (+5,8 %). Grösste Aufwandsposition ist der Personalaufwand. Dieser nahm im ersten Halbjahr aufgrund eines leicht höheren Bestandes sowie gewährten Teuerungsausgleichen um knapp 90 Millionen zu (+4,8%) und beläuft sich auf 1,9 Milliarden Franken. Mit rund 20’500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Vollzeitäquivalente) sind die Kantonalbanken bedeutende Arbeitgeberinnen in der Schweiz.
Aufgrund der gestiegenen Aufwände fällt der Semestergewinn im ersten Halbjahr 2024 etwas niedriger aus als in der Vorjahresperiode. Mit einem Reingewinn von 2,2 Milliarden Franken (-4,2%) sind die Kantonalbanken aber nach wie vor gut unterwegs und hoch profitabel. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 erwarten die Kantonalbanken ein positives Ergebnis.